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Ausstellungsansicht, Foto: Sara Förster
Eine krumme Palme steht am Strand, der schiefe Turm von Pisa wird von Touristen gehalten, es wird Pasta serviert, das Wetter ist gut. Der Geruch von Sonnencreme und Salzwasser perlt von der Haut.
Es sind diese Bilder, Erzählungen und Gerüche, die aus einem Ort eine Versprechung machen. Und diese narrative Versprechung wiederum bestimmen Sein und Essenz ebendieses Ortes.
In ihrer Arbeit „Where have you been“, die als Ausstellung in der Kneipe „Horner Eck“ konzipiert wurde, beschäftigen sich die Künstlerinnen Ariane Litmeyer und Anna-Lena Völker mit dem Spannungsfeld zwischen eigenen und fremden Zuschreibungen. Ausgangspunkt für diese Überlegung sind vielbesuchte touristische Orte, die neben ihrer eigenen, objektiven Realität auch stets durch kollektive Identitäten, Erfahrungen und Erzählungen erweitert werden. Die Versprechung, die von diesen Orten ausgeht, bewirkt nicht nur einen immer weiteren Zulauf von Besucher*innen und verstärkt dadurch ihre faszinierende Anziehungskraft, sondern verstetigt auch die narrative Definition dieser Orte. Diese Prägungen werden nicht selten von Generation zu Generation weitergegeben und manifestieren sich in Fotografien, Videos, Namen und Gerüchen und bilden so die immerzu wiederkehrende, gleiche, verheißungsvolle Versprechung.
In der Arbeit „Where have you been“ bildet eine Vielzahl mosaikartiger Kacheln aus Seife eine Weitwinkelansicht eines Landschaftspanoramas. Die Kacheln wurden aus 60 Kilo Seife gegossen, fragmentiert, abstrahiert, und pixelförmig neu an den Wänden der Kneipe angeordnet. Zwar lassen sie die Berglandschaft erahnen, verweigern sich aber einer konkreten Bestimmung und unterlaufen die allgegenwärtigen Zuschreibungssysteme. Die Künstlerinnen möchten herausarbeiten, was bleiben könnte, wenn die stereotype und sozialbedingte Vorbestimmtheit eines Ortes von seiner Betrachtung abgezogen wird. Das durch die mosaikhafte Anordnung der Kacheln fragmentierte Weitwinkel-Landschaftsbild visualisiert den verunsicherten solitären Blick, während der Seifengeruch des Materials ein entfremdendes Moment etabliert. Zu sehen im Horner Eck bis Anfang Dezember.
Ausstellungsansicht, Foto: Sara Förster
Detail, Foto: Sara Förster
Ausstellungsansicht, Foto: Sara Förster
Ausstellungsansicht, Foto: Sara Förster
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Horner Eck eG
Friesenstraße 95
28203 Bremen
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E-Mail-Adresse:
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0421 / 67354644
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Stand: 6. Juni 2022
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